“Die Fantasie der Natur ist viel, viel größer
als die Fantasie des Menschen”
Dieses einfache aber wunderbare Zitat spiegelt ein Gefühl wieder
dass ich seit meiner Kindheit in vielen Formen in mir trage:
Eine Ahnung das es tiefe Wahrheiten gibt, die in der
verblüffenden Vielfalt der Natur zu finden sind.
Richard Feynman, liebenswertes Multitalent der er war,
hat es vor vielen Jahren mit diesen Worte ausgedrückt.
Für mich hatte es eine magische Anziehung,
zu Dingen wie “Strange Attractors”,
die magisch anziehen ;)
Hofstadters “Gödel, Escher, Bach”
Peitgens “The Beauty of Fractals”
es hat nicht lange gedauert bis
Benoit’s Brot der Mandel…
Ben Weiss baute die Engine, das Interface - und mehr,
Tom Beddard machte die Cloud, das Web - und mehr,
und so wurde es ein wunderbares Projekt für uns 3
Frax zu kreieren, ein kleines “Thing of Beauty”
Die ultimative Homage an Mandelbrot und Julia
(und Ben hatte sogar die Chance die ersten Tests
dann noch Benoit selbst zu zeigen, zur TED 2010)
Die persönlichen Seiten hier haben einen anderen Fokus
aber nur um auf die richtigen Orte zu verweisen:
Meine Essays über die subtileren Aspekte von Fraktalen leben hier: blog.fract.al
Ein erstes Intro Video ( da kommt noch viel ) : fractal/video
Man werfe einen Blick auf diese Bilder, am besten auf einem großen Monitor (free download)
Einige Beispiele großer Bilder: fractal/showcase
und in Monster 50 Megapixel-Poster-Größe: fractal/showcase/ultra
Ein ganzer Batzen sehr detaillierter Beschreibungen findet man auf der Webseite: fract.al
unter anderem das gesamte 400+ Seiten Pro Help Manual und mehrere lange Essays.
Es gibt viel zu sagen über Frax als App, oder Fractals als mathematisches Thema,
oder den Prozess ein Interface zu designen. Ich schreibe mehr über die subtilen Details
in dem blog.fract.al als Essays, mit vielen Beispielbildern ( viele in 4000 Zeilen 4K Auflösung )
Ein weiterer cooler Aspekt ist der Entwicklungs Prozess als solcher - nämlich 3 Leute, die in 3 Ländern leben, für 3 Jahre - und sich nur einmal zu dritt treffen! Aber Triphilia beiseite, wir haben so viel geschafft allein dadurch, sich so sehr auf die Arbeit selbst konzentrieren zu können, jeder in seinem Gebiet. All die “Meetings” waren im live Chat, fast täglich, mit vielen Gigabytes an Dateien via Dropbox, Code auf Github, Servers mit Heroku in der Amazon S3 Cloud, etc...
Es ist eine wunderbar befreiende Ungebundenheit - dass man sich treiben lassen kann in den Zeitzyklen, bis tief in die Nacht, es auch zu ändern nach Bedarf, mal 15h in einem Stück wenn es gerade läuft, oder, falls besser, kurze Phasen.
Ben in Santa Barbara und L.A. malt im Cappuccino Schaum Mittags um 12, wenn es in Schottland schon 20h abends ist und noch eine Stunde später am Rhein. Und wenn Tom Vorlesestunde mit seinen kleinen Jungs hatte, war es Teezeit bei mir, (ein schönes Mitternachtsritual, sich durch Boxsets von Britcoms zu beißen….) Dann die Nachschicht bis 4 oder so, wieder schön überlappend mit Ben. Und sein Tagesende berührt dann wieder den Beginn von Toms. Perfekt.
Wir hatten auch spezielle ToDo Listen, Bug-Datenbanken, als auch gemeinsame Ordner in Dropbox, für Screenshots, Filmchen von seltsamen Fehlern und eine riesige Anzahl von Skizzen für Interface Alternativen und Variationen aller Art. Und komplementär dazu ab und zu ein Schwall von sms, Anfragen für 3-er Chats und sogar die gute alte Email um Sachen weiterzuleiten…. alles in allem ernsthaft Hunderttausende (!) Dateien liegen hier in den Frax Ordnern.
Es war der lebende Beweis mehrerer Aspekte: dass es möglich ist wirklich so ein “Thing of Beauty” zu basteln ohne seine Seele zu verkaufen, ohne sinnlose Deadlines, keine endlosen Meetings, keine Business Pläne, sondern einfach nur als gute Freunde mit einem gemeinsamen Ziel und Respekt voreinander.
Und es war eine absolute Wonne dem morbiden Quartalsdenken zu entkommen, mit dem wir bei Meta als öffentliche Firma leben mussten.
Als wir auf dem halben Weg merkten: jetzt wissen wir eigentlich erst wie man es wirklich richtig machen sollte….wären wir damals gezwungen gewesen es alles nur ‘halb gebacken’ vorzeitig rauszuschubsen…. Aber diesmal haben wir das ganze Format geändert und das Interface noch einmal von Null auf neu konzipiert. Was für eine Genugtuung.
Fazit: über die Lebensdauer des Produkts wird die Verzögerung bald vergessen sein, und der “Long Tail” - die ‘Gesamtfläche unter der Kurve’ der Einnahmen insgesamt, über Jahre hinweg - wird wahrscheinlich eher größer sein als die zu früh geschubste Variante - vielleicht viel größer.
Frax kam auf Platz 1 aller “Unterhaltungs” Apps, (US & DE)
Ganz schön doll - und unerwartet, denn es ist ja eigentlich eine ziemliche Nischen Sache, die nicht wirklich in Spiele, Erziehung, oder auch Foto/Video oder Unterhaltung reinpasst. “Creative Play” gibt’s nicht.
Natürlich kann es da nicht bleiben, aber so ähnlich wie ein alter Hit Song der Beatles einmal “bis auf Platz 1 in den Billboard Charts” gekommen ist, auch nur für einen einzigen Tag, ist das die Zahl für immer ;) Immerhin…
Es ist einfach nur ein schöner Gedanke, dass dieses gesamte “Ecosystem” von Technologie solch einen Prozess ermöglicht und man auch mit nur wenigen Leuten sehr ernsthafte ‘Rennwagen’ bauen und mitfahren kann. Die eine Sache die dabei wichtiger als Geld wird…. ist Zeit. Man muss fähig sein dafür sehr ernsthaft Zeit und Energie aufzubringen. Oder man tauscht Zeit für fehlendes Geld! Langsamer dann, aber möglich.
Im Prinzip hätte jeder von uns an den entferntesten Orten sein können, so lange ein bisschen Internet Zugang besteht für Dateien und Chats…
Dies sind wirklich Optionen die das Konzept von ‘Arbeit’ demokratisieren. Entfernung löst sich auf - selbst ‘auf dem Lande’ kann man Großes leisten Zeit löst sich auf - man definiert eigene Rhythmen statt im Stau zu stehen Hierarchien lösen sich auf - nie mehr Meetings um Meetings zu haben
Aber man sollte es nicht “nur fürs Geld” machen. So einfach ist es nicht. Viele werden daran scheitern damit schnell reich werden zu wollen.