Kai Krause Nicht genug Monate pro Montag

Diese Seiten hier sind eigentlich nur als ein kleines Lebenszeichen gemeint.

Es ist gar nicht meine Absicht, wirklich einen echten “BlogBlog” zu basteln, aus dem einen Grunde schon, dass es einen unablässigen Druck mit sich bringt, immer wieder alles aktuell halten zu wollen…nur um “ein Publikum” irgendwie happy zu machen?

Selbst wenn dieser Drang nur ‘selbst auferlegt’ sein mag - als ein Perfektionist (und ich rechne mich dabei zu den hilflos Leidenden an dieser Ebola-artigen Seuche) kann man sich gar nicht helfen nicht doch die Möglichkeiten nutzen zu wollen und es hübsch zu machen : )

Schlimmer noch: schnell kommen die Erwartungen mit jedem sofort umhertanzen zu sollen. Untertrieben ausgedrückt: es ist ein Schwarzes Zeitloch und ich bin sehr behüterisch geworden mit den mir noch bleibenden Millisekunden.


Alles in allem: ich versuche gar nicht erst “Followers” anziehen zu wollen, hier gibt’s keine massiven “Freunde” Zähler, keine “Like” Knöpfchen, und mit Sicherheit niemals Anzeigen.

Dabei ist es absolut nicht so als würde ich die “social media” irgendwie nicht verstehen, ganz im Gegenteil war ich Jahrzehnte knietief da drin, von ArpaNet, TheWell, Earthlink, zu Connect - auf dem klitzekleinen AOL - der Name nur “Kai” haha - mit wöchentlichen Chats über Philosophie & Pixel, bunt gemischt. Der IM Status war unser Twitter - 12 Jahre früher.

Kenn das alles nur zu gut, es ist nicht ‘Luddite’ Technikverachtung sondern reine… Ruhe.


Eigentlich gehört hier jetzt so eine “Ja/Nein Flowchart” hin, denn die eine Hälfte der Leser haben absolut noch nie von mir gehört - die sind vielleicht 100 Sekunden über einen Blog or Artikel hierhergestolpert - während die andere Hälfte meint mich ganz genau zu kennen, nachdem sie vielleicht 100 Stunden in KPT oder Bryce, Perspective, Convolver, Soap, Show, Goo oder einem der anderen Dutzend Software Dinge verbracht haben, mit denen ich seit 1982 irgendwie verbunden war.

Ein ganz schönes Spektrum zwischen den beiden, dem man kaum gerecht werden kann.

Und so werde ich hier wohl einfach ein paar Bits und Bytes hinwerfen, in einer lockeren Mischung, und guck mal wie es sich so macht. Neu und alt, ernsthaft und spaßig. Ich werde versuchen ein paar Dinge zu posten die noch nie online waren - ein ganz schöner Haufen!

Da sind Essays, Bilder, Anekdoten und einiges an Q&A, ein Gemisch aus Ascii und Pixeln. Wenn ‘die Amöben die auf den Intertubes rumtrollen’ nicht mehr wissen was “Ascii” ist, ok, solange keiner erwartet dass ich alle Insiderwitze, Sprachscherze (geschweige denn den Sinn der philosophischen Texte) jenen erklären soll, die denken Karl sei einer der Marx Brothers, während Groucho in der Sesamstraße wohnt.

Wer’s mag, schön.
Falls nicht ist aber auch ok.
Gibt doch genug Katzenbildchen woanders?


Da ich ein großer Verfechter von Detail bin, mag das alles hier mit der gegenwärtigen Manie der busybusy Biz-Typen kollidieren, die alles nur noch auf die pure Essenz reduzieren, geschweige denn den Aufmerksamkeitsdefiziten der Tweetoholic Fraktion. Die brauchen eigentlich nicht alles zulesen und können gleich zur Pointe vorspulen. (Tip: gibt keine)

Alles gemäß der prägnanten Zusammenfassung, die ‘der dicke Mann mit der Zigarre’, (dem alle Babies so ähnlich sehen), gegeben hat:

“Die Länge dieses Dokuments schützt es gut
vor dem Risiko gelesen zu werden”

Übrigens hat fast jede Seite auch ein Zitat oder einen Aphorismus. Ich habe ein Faible für die vielen Fälle in denen jemand eine besonders schöne Formulierung gefunden hat, um eine einfache Wahrheit in wenigen Worten auszudrücken, und ich erachte es mit Respekt als ‘es jenen Denkern schuldig zu sein’, ihre Kreationen, Wortwitz und Einsichten am Leben zu halten, gegenüber den Platitüden und dem armseligen Rauschen von allen Seiten um uns herum. Das ist in keiner Weise zu verwechseln mit ‘sich den Werken Anderer zu bedienen’ - ganz im Gegenteil ist es eine sehr vorsichtig ausgesuchte Homage, die wunderbaren Worte zu zitieren, statt es weniger effektiv ‘mal eben selbst’ ausdrücken zu wollen.


I think… there… 4a.m.

Nach drei Jahren der Suche...willst du es der ganzen Welt erzählen
Nach drei weiteren Jahren...willst du dich kaum noch bewegen

Hier bin ich also nach drei weiteren, und nochmal drei, insgesamt zwölf Jahre des Suchens und Denkens und nun fragt man sich… soll ich mich bewegen...oder nicht ?

Diese Tage kriege ich immer wieder solche Fragen gestellt: “Wo bist du eigentlich? Was machst du? Wo warst du ? Bist du wieder da ? Und was ist dieses Frax Ding?”

Und die Antworten sind nicht einfach in ein paar Blog Sätze zu zwängen.

Man outet sich ja schon als Urgestein nur meinen Namen überhaupt noch zu kennen ;)
Denn die alten ‘Meta’ Sachen laufen alle eigentlich gar nicht mehr, und die neuen Kids haben so ziemlich all die ersten Tage komplett verdrängt - was natürlich das Recht einer jeden neuen Generation ist.

Zugegeben auch: ich hab mich absolut nicht darum gekümmert eine “Präsenz” aufrecht zu erhalten. Im Gegenteil, man kann zu Recht sagen, dass ich mit Absicht mein Leben nicht ‘auf der öffentlichen Bühne’ im Rampenlicht leben wollte.

Hier also mein Dilemma:
Nach mehr als einem Jahrzehnt eines strikten Presse Embargos finde ich mich nun plötzlich wieder “da draußen” - Artikel, Postings und Geschichten, eine nach der nächsten (gerade sind unsere Server beinahe geschmolzen durch einen der ominösen Stephen FryTweets, ha!) und alles dreht sich dabei im Moment um das eine Ding, bei dem ich mein Mitwirken namentlich erwähnt sein ließ: eine iOS App namens “Frax”.

Auf den ersten Blick kann man das als ein Pixel Spielzeug sehen- und das macht mich somit wohl mal wieder zum Pixel Boy, nehme ich an. Aber da hebe ich dann doch die Hand hoch..

Nein, das ist nicht wie ich mich in der Seele definieren würde, das ist nicht die wundersame Antwort auf alles, und das ist auch nicht “das nächste dicke Ding” and dem ich zwölf Jahre gebastelt hätte……..es ist lediglich eine liebe kleine App.

Aber was so kleine Apps angeht, ist sie schon besonders, hat es ‘faustdick hinter den Ohren’

Wie das alles ‘so von außen’ aussieht, weiß ich auch recht genau - als netter App User tappt man da so umher, liest einen Blog oder Artikel und denkt “Sachma, is das nich dieser Kai?

Tjaja, da isser, das alte Haus, dackelt auf die 60 zu in ein paar Jahren, fühlt sich noch recht verloren auf unserem kleinen blauen Ball hier… oder in der falschen Zeitfalte? Oder beides?

Kai Krause

Aber jenseits vom allgemeinen Melancholie Weltschmerz…..eigentlich gar nicht mal so übel. Mit 1,82 der größte Zwerg der je gelebt hat, ziemlich dünn für nen Dicken, fühl ich mich ok.